Der Markt-Höhler in Bad Lobenstein. Ein kurzer historischer Überblick.



Das besondere Ausflugsziel in Thüringen und sehenswerte deutsche Geschichte mit Glück Auf! ist seit über 20 Jahren das Bergerlebnis Markt-Höhler in Bad Lobenstein. Dort erfahren Sie zu den Themen Bierlagerung, Gesteine, Mineralien und Lobensteiner Bergbau alles! Hier gibt es unverfälschte deutsche Geschichte mit Glück Auf!
am Beispiel des Markt-Höhlers wirklich noch zum Anfassen.

Der Markt-Höhler war einst die grösste Bierfelsenkellerei der Bürger in Lobenstein und befindet sich direkt im Stadtzentrum von Bad Lobenstein, unweit des Marktplatzes. Ab dem Jahre 1780 haben Bergleute in langjähriger Arbeit einen 54,45 Meter langen Stolln und 20 grosse Kammern aus dem Fels des Schlossberges herausgeschlagen. Dort wurde die in den Brauhäusern der Stadt gekochte Bierwürze in die in den Felsendomen stehenden Eichenfässer gefüllt, zum Bier vergoren und gemeinsam mit dem Eis des Stadtteiches kühl gelagert. Anschließend erfolgte der Verkauf des Bieres, direkt in den Räumen des Markt-Höhlers.


Nachdem die Bierlagerung in den Höhlern durch die sich Ende des 19. Jahrhunderts einführende maschinelle Kühlung des Bieres nach und nach zurückgedrängt worden war (Lindes Eismaschine), wurden diese Räume noch eine Zeit genutzt, um darin Lebensmittel, selbstgemachten Beerenwein und Eingekochtes kühl zu lagern.

Im Jahre 1902 wurde der Markt-Höhler dann vom seinerzeitigen Eigentümer und Mitbesitzer der 1. Oberländischen Dampfbierbrauerei Johann Adam Martin Hick aus Lobenstein an Privat verkauft. Ein mit diesem Verkauf eingeräumtes Recht für die Stadt Lobenstein über die Nutzung des Bierkellers erlosch im beidseitigem Einvernehmen zwischen der Stadt Lobenstein, vertreten durch den damaligen Bürgermeister Ludwig Krieger, und dem Eigentümer der Bierkelleranlage, Druckereibesitzer Franz Wirth in Lobenstein, am 12. Dezember 1946 gegen Leistung einer Ablösesumme durch den Eigentümer an die Kasse der Stadt.


Während der Zeit des 2. Weltkrieg war der Markt-Höhler über einen kurzen Zeitraum auch als provisorischer Luftschutzkeller genutzt worden. Nach Kriegsende hat man die Räume einige Zeit noch zur damals zwar schon illegalen, aber bequemen Beseitigung von Müll, Abfall, Unrat, Asche und unverwertbaren Kohlengrus verwendet, weil es keine Müllabfuhr gab.

Seit 14. Mai 2000 ist der Markt-Höhler durch den jetzigen Eigentümer Carsten A. Dunkel nach umfangreicher Erschließung als Bergmuseum und Bergerlebnis für Gäste aus nah und fern dauerhaft besuchbar gemacht worden und ganzjährig geöffnet.

Die Wände der unterirdischen Räume berichten mit ihren aussergewöhnlichen Felsstrukturen in den sogenannten Frauenbachschichten (480 Mio. Jahre alt) von der Entstehung der Gesteine in unserer Gegend vor Millionen von Jahren.

In den tiefsten Höhlern wurde in Erinnerung an den einstigen Eisenerzbergbau im alten Bergbaudistrikt Lobenstein-Hirschberg ein Bergmuseum eingerichtet. Hier können sich die Kinder der Besucher wie die früheren Bergknappen mit den historischen Werkzeugen wie Schlägel und Eisen am Fels versuchen.

Erlebnis-Führungen durch den Markt Höhler begeistern gross und klein. Im Markt Höhler erfährt man alles über die nur selten anzutreffende Vereinigung von historischer Bierlagerung, bergmännischem Können und Geologie.

Die Führung im Markt-Höhler dauert etwa 75 Minuten. Für Rollstuhlfahrer und Gäste mit Kinderwagen ist der Markt-Höhler allerdings aufgrund seiner historisch entstandenen Bauausführung leider nicht geeignet, aber leicht Gehbehinderte können den Markt Höhler dennoch bequem begehen.